Mit den Göttern kommunizieren: Römische Religion
Martin A. Frank, Lucy Süß
Die Religion der Römer entwickelte sich zu Beginn aus der Annahme, dass für bestimmte Naturphänomene das Wirken verschiedener Gottheiten verantwortlich sei, etwa für Unwetter und starke Winde. Später setzten die Römer ihre Götter mit denen der Griechen gleich, etwa Jupiter mit Zeus, Venus mit Aphrodite, Mars mit Ares. Dabei wiesen die Götter unterschiedliche Zuständigkeitsbereiche auf.
Sie übernahmen den Ablauf ihrer Opferrituale sowie verschiedene Riten und Praktiken, um mit ihren Göttern zu kommunizieren und diese zu beeinflussen, von den Etruskern. Außerdem wurden Vorhersagen mit Hilfe von Vogel- und Eingeweideschauen getroffen. Die Römer glaubten, dass die erfolgreiche Kommunikation mit den Göttern vom fehlerfreien und korrekten Ablauf dieser Rituale und Opferungen, der religio, abhinge. Die persönlichen Überzeugungen der an den Kulten beteiligten Personen waren dagegen zweitrangig.
Im ganzen Römischen Reich verbreitet war der Kaiserkult. Seinen Ursprung hatte er in der Vergöttlichung Caesars nach dessen Ermordung 44 v. Chr. Bei der Leichenfeier erschien ein Komet am Himmel, das sidus Iulium, welches die Aufnahme Caesars unter die Götter bewies. Dieser Stern wurde sodann von Oktavian, dem späteren Kaiser Augustus (27 v. Chr.–14 n. Chr) auf Münzen geprägt.
Verehrt wurde dabei nicht die Person des verstorbenen Kaisers, sondern das göttliche Wirken, welches sich zu Lebzeiten in seinen Taten gezeigt hatte, das numen. Dementsprechend wurden Kaiser, die tyrannisch herrschten oder beim Senat verhasst waren, wie etwa Nero (54–68 n. Chr.), nicht vergöttlicht. Überhaupt brauchte es einen offiziellen Beschluss des Senats, die consecratio, damit ein Kult für einen Kaiser eingerichtet wurde.
Eine Sonderstellung nahm das Christentum ein. Die Christen glaubten nur an einen einzigen Gott, der für sie die absolute Wahrheit darstellte. Daher weigerten sie sich, den Kaiserkult auszuüben. Dies führte zu den berühmten Christenverfolgungen, etwa unter Diokletian (284–305 n. Chr.). Erst seit Kaiser Konstantin wurde das Christentum stark gefördert und wurde am Ende des 4. Jahrhunderts n. Chr. zur Staatsreligion erhoben.
罗马的宗教最初源自这样一种观念:人们肉眼所见的自然现象是由各种各样的神掌管着的,暴风、骤雨都有不同的神各司其职。
从伊特鲁里亚人最早开始进行特定的祭祀仪式和各种各样的宗教活动,来达到与众神交流,求得神佑的目的。除此之外,他们还通过观察鸟类飞行的方向和宰杀后用于祭祀的动物内脏的状态来进行占卜。
罗马人将自己的神与希腊众神一一对应,比如,“朱庇特”便是“宙斯”, “维纳斯”即“阿芙洛狄忒”,“马尔斯”等同于“阿瑞斯”。这样,哪些神掌管着哪些领域便一目了然。人们坚信,通过合适的宗教仪式和献祭能够“打动”诸神,让他们来到凡间对人类施以援手。
同时,人们认为,这种与神的“沟通”是否有效,取决于人们能否毫无差池地、恰当地完成所有的仪式和祭祀活动,即所谓的“神圣庄严”(“religio”)。参加祭拜的人的信仰反而不那么重要。
“皇帝崇拜(Kaiserkult)”在整个罗马帝国境内都很盛行,这种仪式起源于公元前44年凯撒遇刺后被“神化”。凯撒葬礼举办之时,天空出现了一颗彗星,即“朱利安之星”(sidus Iulium),被认为是凯撒升天后归入众神之列的象征。这颗著名的彗星随后被屋大维,后来的奥古斯都大帝(公元前27年至公元14年在位)铸造在了钱币上。
在这种仪式中,被敬拜的并非过世的皇帝其人,而是他生前的所作所为中所体现的“神性”,拉丁文为“numen”。反之,那些施行暴君统治,或被元老院所仇视的皇帝,比如尼禄(公元54–68年在位),就不会被神化。为皇帝安排举行这样一种敬神仪式,是需要元老院颁发正式决议的,即“consecratio”。
基督教的地位较为特殊。基督徒只信仰一位神,即上帝。上帝对他们而言,代表着绝对的真理。因此,他们拒绝进行这种皇帝崇拜仪式。由此导致了戴克里先(公元284–305在位)时期著名的基督徒迫害运动。直到康斯坦丁大帝时期,基督教才得到大力支持,并于公元4世纪末被最终确立为国教。
The religion of the Romans developed out of the assumption that deities were responsible for natural phenomena, for example, thunderstorms and strong winds. Afterwards the Romans equated their own gods with the ones from the Greek like Jupiter with Zeus, Venus with Aphrodite, Mars with Ares. However each of the gods were responsible for different aspects.
They adopted the procedures of their sacrificial rituals as well as various rites and practices to communicate with and influence their gods from the Etruscans. In addition, they read the will of the gods with help of the intestines of sacrificed animals and predicted the future while observing the birds. The Romans believed that successful communication with the gods depends on the correct performance of rituals and sacrifices, religio. The personal beliefs of those involved in the cults, however, were secondary.
The imperial cult was widespread throughout the Roman Empire. It originated with the deification of Caesar after his assassination in 44 BC. During his funeral, a comet appeared in the sky, the sidus Iulium, which proved the ascension of Caesar to the gods. This star was minted by Octavian, the later emperor Augustus (27 BC–AD 14) on coins.
However, the Romans did not worship the deceased emperor as a person, but his numen, i.e. a divine power that becomes visible in the person’s actions. Accordingly, emperors who ruled tyrannically or were hated by the Senate, such as Nero (AD 54–68), were not deified. In fact, an official resolution by the Senate was necessary to establish a cult for an emperor, the consecratio.
Christianity was very different from Roman religion. Christians believed in their doctrine of one god who was the absolute truth for them. Therefore, they refused the imperial cult. This led to the famous persecutions, among others under Diocletian (AD 284–305). Only after being strongly supported by emperor Constantine, Christianity became state religion at the end of the 4th century AD.
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