Maske

ARCHÄOLOGISCHE GRUNDBEGRIFFE

MASKE

13.–14.2.2025

Der vierte Workshop der Reihe Archäologische Grundbegriffe widmet sich dem Begriff der Maske. Analog zum erfolgreichen Workshop Mosaik steht damit eine Idee im Zentrum, die als Schlüssel zur Frage nach der ästhetischen sowie ethischen Dimension antiker Bilder, Objekte und Befunde dienen wird.

Der archäologische Grundbegriff der ›Maske‹ bezeichnet zum einen konkrete archäologische Objektgattungen: Theatermasken, Ahnenmasken, Maskenbilder, Maskenmodelle. Die Maske eröffnet unseren Blick auf Konzepte, Rituale und Prozesse, die mit diesen Gegenständen verbunden sind. Zum zweiten verweist der Begriff der Maske auf ein anthropologisches und technologisches Grundphänomen. Gemeint ist jene bunte Gruppe von merkwürdigen Instanzen, die sich zwischen Subjekt und Objekt, zwischen Mensch und Mensch, zwischen Mensch und Maschine schieben: Bilder und screens, Masken und surfaces, Gesichter und interfaces, Vorhänge und windows. Wir interessieren uns insbesondere für die Doppelnatur dieser Instanzen. Masken verbergen, verhüllen, verunklären – und gleichzeitig vermitteln, übersetzen, erklären sie.

Besonders anregende Fallbeispiele und Überlegungen werden zur Veröffentlichung in der Zeitschrift für archäologische Aufklärung empfohlen.

Der Workshop ist Teil des Projekts Vormoderne Bausteine einer Theorie des digitalen Bildes, gefördert im DFG-Schwerpunktprogramm 2172 ‚Das digitale Bild‘.

Es wird keine Teilnahmegebühr erhoben. Eine Anmeldung über arch-grundbegriffe@fau.de wird empfohlen.

Organisation: Andreas Grüner, Julian Schreyer

.

The 4th workshop in the series Archäologische Grundbegriffe is dedicated to the concept of the mask. In analogy to the successful workshop on mosaic, the focus is on an idea that will serve as a key to the question of the aesthetic and ethical dimension of ancient images and objects.

The archaeological concept ‘mask’ refers to specific object genres: theatre masks, ancestral masks, mask images, mask models. The mask opens up our view of concepts, rituals and processes associated with these objects. Secondly, the concept of the mask refers to a fundamental anthropological and technological phenomenon. It refers to that curious group of odd entities that interpose themselves between subject and object, between human and human, and between human and machine: images and screens, masks and surfaces, faces and interfaces, curtains and windows. We are particularly interested in the dual nature of such instances. Masks conceal, disguise, obscure — and at the same time they mediate, translate, explain.

Particularly inspiring case studies and reflections will be recommended for publication in the journal Zeitschrift für archäologische Aufklärung.

The workshop is part of the projectVormoderne Bausteine einer Theorie des digitalen Bildes, funded by the DFG Priority Programme 2172 ‘The Digital Image’.

Participation is free of charge. Registration via arch-grundbegriffe@fau.de is recommended.

Organisation: Andreas Grüner, Julian Schreyer

Vorläufiges Programm

Donnerstag, 13.2.25

Wassersaal der Orangerie, Schlossgarten 1, 91054 Erlangen

1319.30 Sektion 1

Einführung

Manuel Flecker (Klassische Archäologie, Mainz) Porträt und Maske. Menschliche Gesichter zwischen Erstarrung, Authentizität und Offenbarung

Alexander Berg (Alte Geschichte, Hannover) Ahnenmasken? Form und Funktion römischer Ahnenporträts im frühen Principat

Thorsten Uthmeier – Andreas Pastoors – Doris Mischka (Ur- und Frühgeschichte, Erlangen) Anonymisierung nach dem Tod: Masken und Maskendarstellungen in der europäischen Vorgeschichte

Viktoria Räuchle (Klassische Archäologie, München) Flaschengeister

Nadia Koch (Klassische Rhetorik, Salzburg) Das Bild als Maske des Malers. Künstlerbiographische Motive in Antike und Früher Neuzeit

Sven Günther (Alte Geschichte, Changchun) Masken auf römischen Münzen

Wiebke Leister (Royal College of Art, London) Traurige Raserei, ängstliche Wut: Maskenfunktion, emotionale Gegensätze und Fotografierbarkeit im japanischen Nohtheater

Freitag, 14.2.25

Wassersaal der Orangerie, Schlossgarten 1, 91054 Erlangen

913.30 Sektion 2

Nikolaus Dietrich (Klassische Archäologie, Heidelberg) Maske und Frontalität

Olga Moskatova (Medientheorie, Offenbach) Digitale Masken. Deepfakes als adaptive Bilder

Elisa Bernard (Klassische Archäologie, Erlangen) Masking Authenticity? Some Reflections on the Faking of Sacred and Art Objects in the Greek and Roman World

Elisabeth Günther (Klassische Archäologie, Heidelberg) Ernste Masken – Lachende Masken. Über Physiognomie und Semantik der Maske auf unteritalischen Komödienvasen (Phlyakenvasen)

Julian Schreyer (Klassische Archäologie, Erlangen) Phantasmata

15–19.30 Sektion 3

Joachim Knape (Allgemeine Rhetorik, Tübingen) Möglichkeiten der Unmöglichkeit des Uneigentlichen im Bild oder: Sind Masken im Bild Metaphern?

Felix Henke (Klassische Archäologie, München) Pythia

Manuel van der Veen (SFB Virtuelle Lebenswelten, Bochum) Headset — Maske. Zur Konvergenz traditioneller und aktueller Bildträger in der Gegenwartskunst

Martin Kovacs (Klassische Archäologie, Tübingen) Die ‚Maske‘ der Alten. Das ästhetische und kulturhistorische Problem von nicht oder nur geringfügig umgearbeiteten Porträts im 4./5. Jh. n. Chr.

Andreas Grüner (Klassische Archäologie, Erlangen) Das Weihrelief München 552

Fazit

Eine Veranstaltung der Reihe Archäologische Grundbegriffe.